Abb. 1: IN-Tower Ingolstadt
ATP – einer der europaweiten Vorreiter in der integralen Planung mit BIM
Es war uns eine große Freude, mit Sonja Winstermann und Hannes Reichholf von ATP über die Implementierung sowie die Vorteile und vielfältigen Anwendungsbereiche unserer Software Tables zu sprechen. Das Büro ATP wurde 1951 in Innsbruck gegründet und ist über die Jahrzehnte mit rund 1.500 Beschäftigten und 13 Standorten in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Ungarn, Polen und Kroatien zu einem der größten internationalen Architekturbüros für integrale Planung gewachsen. Neben Büro-, Hotel- und Wohnbau liegt der Schwerpunkt auf Großprojekten im Bereich Städtebau, Gesundheit, Tourismus, Automobilindustrie sowie in der Lebensmittelfertigung und -logistik.
Wir sprachen mit Sonja Winstermann, die seit 2011 in der Planung bei ATP München tätig ist. Sie stieg 2011 durch eine Revit-Schulung in den Bereich BIM ein und nutzte die Software zunächst für Modellierungen und 3D. 2012 übernahm sie die Position des BIM Managers in München und gab bis 2014 sowie seit 2020 erneut intern Schulungen zur Anwendung der Software. Bereits 2013 lernte sie durch die Arbeit mit den b.i.m.m. Tools Jochen Reichert kennen, da Planworks offizieller Partner und Mitbegründer der building information model management (b.i.m.m) GmbH ist. Derzeit konzentriert sie sich auf die Entwicklung von Familien, Workflows sowie Tools und betreut als Product Owner standortübergreifend den BIM-Themenbereich „INT“ (Integrale Planung).
Auch Hannes Reichholf, BIM Liaison Officer bei ATP, nahm an unserem Gespräch teil. Er ist seit 2006 im Unternehmen tätig und wechselte 2012 intern zu Plandata (einem IT-Tochterunternehmen), wo er als BIM-Trainer interne und externe Revit-Schulungen durchführte. Dabei vermittelte er auch die Nutzung der b.i.m.m. Tools, wodurch der Kontakt zu Planworks entstand. 2020 wurde die IT-Abteilung der Plandata von der Dachgesellschaft ATP Holding übernommen und Reichholf agiert seitdem in der Funktion des BIM Liaison Officers als Bindeglied zwischen den ATP-Institutionen und ist mit der BIM-Qualitätssicherung in der ATP-Gruppe betraut.

Abb. 2: Ausschnitt aus einer Geräteliste für Lüftungsgeräte
«Das Erfolgsrezept ist für mich
eindeutig die Funktionsnähe zur
Hauptsoftware Revit.»
ATP entdeckt die Potenziale von Tables
In einem Büro von der Größe ATPs liegt der Fokus klar auf der Optimierung interner Prozesse. Winstermann berichtet in diesem Zusammenhang von einer Besprechung im Jahr 2019, in der die Idee evaluiert wurde, Tables erstmals im Bereich Haustechnik einzusetzen. Damals suchte ATP nach Möglichkeiten, schnell und unkompliziert Überschlagsrechnungen zu erstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es im Unternehmen keine Option, auf schnellem Weg Informationen excelbasiert aus Revit-Modellen ein- und auszulesen und eine genaue Wertebelegung sicherzustellen.
Nachdem sie über die Funktionsweisen von Tables aufgeklärt worden war, kam Winstermann während des Gesprächs jedoch auf einen anderen Gedanken: „Man könnte das doch perfekt für Türlisten einsetzen“. Kurze Zeit später fanden also nicht nur Tables-Schulungen für alle BIM-Verantwortlichen, sondern auch Gespräche zwischen Winstermann, Reichholf und Reichert statt, durch die weitere Einsatzmöglichkeiten des Software-Tools ergründet werden sollten.
Nachdem Tables schnell in den Workflow der TGA implementiert werden konnte und Winstermann eine »fast perfekte« Türliste programmiert hatte, die im Unternehmen bis heute in Gebrauch ist, lag es nahe, das Tool auch für die Erstellung von Raumbüchern zu nutzen. Anschließend wurden immer weitere Anwendungsbereiche entdeckt und die Nutzung der Software breitete sich im Unternehmen aus.

Abb. 3: Ausschnitt aus der Türliste eines Bürogebäudes.
Erfahrung der User in der Nutzung von Tables
Natürlich interessierte es uns, welche Vorteile und Herausforderungen die Nutzung von Tables in einem Großbüro wie ATP mit sich bringt. Reichholf erklärte uns zunächst, wie Software im Unternehmen bewertet wird. „Die Datenhoheit hat Revit als ‚Single source of truth‘. Das bedeutet, dass Revit-nahe Programme bei uns bevorzugt werden“. Für ihn ist die einfache Nutzung ein klarer Pluspunkt für Tables: „Das Erfolgsrezept ist für mich eindeutig die Funktionsnähe zur Hauptsoftware Revit. Die Tabellensteuerung ist 1:1 wie in Revit und außerdem entspricht die Basiskonfiguration Revit komplett“, erklärt er und sieht auch hinsichtlich des starken ‚Listendenkens‘ im Bauwesen die Stärken der Software. „Bei meinem persönlichen Ranking sind nach Revit die b.i.m.m. Tools und Tables ganz oben anzusiedeln. Tables, weil es für uns die Bedeutung einer Listenanbindung hat. Für einen guten Workflow ist es Voraussetzung, dass Listen gut ausgearbeitet und weiterverarbeitet werden können“.
Tables löst nach Reichholf die erforderliche Auswertungsarbeit optimal.
Auch Winstermann sieht klare Vorteile in der Arbeit mit dem Tool: „Mit Tables kann ich coole Türlisten herstellen und der riesige Vorteil ist einfach, dass es direkt mit Excel verbunden ist“. Dies war ein Ausschlusskriterium für andere Software, bei der sie stets die fehlende Kompatibilität mit Excel bemängelte. Tables löst dieses Problem und die Funktion als unkomplizierte Schnittstelle zwischen Revit und Excel ermöglicht es, auch ohne Revit-Kenntnisse Daten in das Modell ein- und auszulesen. Winstermann betont jedoch, dass es von Vorteil ist, die Funktionsweise von Revit zu beherrschen, da dies viele Freiheiten in der Datenauswertung ermöglicht.

Laut Reichholf wird heute von der CO2-Berechnung, über die Ausschreibung bis hin zur Prüfliste alles mit Tables verarbeitet. Auch in der „BIM Factory“ – der Betriebsplanung – fi ndet das Tool Anwendung. ATP erstellt mittlerweile auch Maschinenbelegungslisten und technischen Raumlisten im Gesundheitsbereich mit Tables. Im Laufe der Jahre entwickelte sich durch die digitale Umstellung ein enger Austausch zwischen ATP und Planworks, der bis heute anhält. ATP wird direkt in der Nutzung der Tables-Software unterstützt, während Planworks die Rückmeldungen zur Optimierung der Software nutzt.
Sonja Winstermann ist eine wichtige Testnutzerin und unterstützt das
Unternehmen durch ihr wertvolles Feedback zu neuen Features und Tools.

Abb. 5: Ausschnitt aus einem Bauteilschichtenkatalog gekoppelt mit U-Wert-Berechnung.

Abb. 6: Ausschnitte aus Übersichtsplänen Türen (li.) & Trockenbauwände (re.)
«Wie die Nähe von Tables zu Revit,
ist auch die Nähe von Planworks zum
Kunden entscheidend für den Erfolg.»
Das Erfolgsrezept der Zusammenarbeit von ATP und Planworks
Die Erfolgsformel der langen und guten Zusammenarbeit der Unternehmen kann nach Reichholf klar benannt werden: „Wie die Nähe von Tables zu Revit, ist auch die Nähe von Planworks zum Kunden entscheidend für den Erfolg“.
Große Firmen und Softwareanbieter sind oft zu langsam und können nicht direkt auf Anfragen oder Probleme reagieren. Kleinere Unternehmen scheitern hingegen oft daran, dass sie noch keinen klaren Überblick darüber haben, was im Laufe des Prozesses passieren kann. „Planworks ist da klein genug, um sich bewegen zu können, aber groß genug, um ernst genommen zu werden. Die mittlere Größe ist in der Zusammenarbeit einfach optimal“, schließt er.
Außerdem ist die Tatsache, dass durch Feedback die Software aktiv mitgestaltet werden kann, einer der entscheidenden Punkte für die Zufriedenheit von ATP in der Zusammenarbeit.
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Planworks GmbH 2024
Fotos & Abbildungen: ©ATP architekten ingenieure
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